Abends gegen sechs Uhr, wenn das Heer der Fremden die Stadt verlassen hat, verändert sich die Stimmung auf dem großen Platz vor den Santi Apostoli. Wo gerade noch Gruppen von weißhaarigen Teutonen, schnatternden Asiaten und Rucksacktouristen aller Kontinente entlangzogen, wird es eigenartig beschaulich: Großmütter haben von der Bank aus ein Auge auf die Enkel, die sich im Balltreten schulen, auf dem Weg zum Bäcker hält man auf zwei, drei chiacchieri inne. Das Licht wird wärmer, der Ton träge und sehr venezianisch. Eine belebte Kreuzung gerät zum Dorfplatz. Venedig.