João Borges da Cunha
Amor de Miraflores
Lissabon. Eine literarische Einladung, Wagenbach

Als Miraflores mitten im Nichts zwischen dem Tal des Bachs und dem Hang des Monsanto entstand, gab es in der Umgebung viel Freifläche mit leichtem Zugang zu Baumaterialien (Holz, Ziegel, Dachplatten, Bruchstein), die von der Baustelle im Park übriggeblieben waren. Bald tauchten ringsherum ganze Völkerschaften auf, ursprünglich aus Afrika, die dieses Land und diese Reste nutzten und daraus sagenhafte Viertel mit ineinander verschachtelten Häusern bauten – Häuser, die wir, die neuen Leute aus den Vorstädten, Baracken nannten. Wir aus dem Vorort fanden diese Häuser toll, aber unbewohnbar. Die Leute, die näher am Stadtzentrum wohnten, kannten diese Baracken gar nicht, deshalb, Junge, der du weißt, was ein Blechdach ist, Mädchen, das du in einem Eisenbett geschlafen hast, sprachen sie von Wellblechvierteln, die jedoch alles andere als aus Blech waren.
Es gab viele Afrikas, aus denen die Leute der Barackenvierteln kamen: das portugiesische Afrika, das Afrika, das nicht mehr portugiesisch war, und dann die Afrikas, die es in ganz Portugal von Norden nach Süden gab, ja, denn die gab es auch. Abgesehen von allen Afrikas, kamen einige auch aus dem echten Afrika, so auch Senhora Francisca aus der alkoholfarbenen Baracke.


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