Warum nicht eine Reise nach Benfica? Wer Benfica hört, denkt an sozialen Wohnungsbau, an Hochhäuser
und Kleinindustrie, an Araber und Afrikaner, an weiße und schwarze
Retornados, an das Centro Comercial Colombo, das größte Einkaufs-
und Freizeitzentrum auf der iberischen Halbinsel, vor allem aber denkt
er an den rotweißen Erstligisten Benfica Lissabon und das Estádio
da Luz. Kaum vorstellbar, daß in diesem Teil am Nordwestrand der
Stadt einmal beschauliches Landleben möglich war; bis in die fünfziger
Jahre gab es hier wunderschöne Villen und weitläufige Quintas
zwischen Weinbergen und Feldern; es war ein beliebtes Ausflugsziel der
Städter, die sich wie Eça das Kaninchenragout „coelho
guisado à moda da Porcalhota“ schmecken ließen. „Der
Wagen rollte auf der Straße nach Benfica. Sie fuhren an Mauern
vorbei, die die Landgüter umgaben und über die grüne Zweige
ragten, an melancholisch stimmenden Gebäuden mit zerbrochenen Fensterscheiben,
Wirtshäusern, über deren Eingang an einer Schnur ein Zigarettenpäckchen
baumelte.“ |